ZEBO in Schwatzen weiter auf Erfolgskurs

Die ehemalige Mechanische Fertigung der Axima entwickelte sich in Rekordzeit zu einer eigenständigen Firma. Eine der größten Herausforderungen war der geplante Standortwechsel. Bei der Gründung der Firma Zerspanungstechnik Bodensee GmbH (ZEBO) 2004 war zwar bereits klar, dass das junge Unternehmen Ende 2006 die angestammten Räume der Axima verlassen muss, wie und wohin ? das waren jedoch noch die großen Unbekannten. Jetzt ist die Umsiedlung in das Gewebegebiet in Schwatzen vollzogen und die ZEBO kann sich weiter auf das Kerngeschäft konzentrieren.

 

Klare Strukturen, volle Funktion - so präsentiert sich die neu erbaute Halle der Zebo in Schwatzen. Auch die Anbindung an die Autobahn ist ideal. Der Standortwechsel somit ein voller Gewinn. BZ-Foto: Andrea Offenberger Wer Bernd Wucher, den Geschäftsführer der ZEBO, in diesen Tagen erlebt, spürt die Erleichterung über die erfolgreiche Umsetzung des großen Projektes. 1,25 Millionen Euro waren für den Bau veranschlagt, für ein Jungunternehmen eine gewaltige Summe. Selbst im Juli des vergangenen Jahres, beim Spatenstich zum Baubeginn der neuen Produktions- und Büroräume, war noch viel Unsicherheit mit im Spiel. Ein wenig "weiche Knie" gestand Wucher damals noch ein. Heute wirkt der Geschäftsführer entspannter ? der Umzug ist vollzogen, die Auftragsbücher sind voll und die Zukunftsaussichten könnten kaum besser sein. "Wenn mir das jemand vor zwei Jahren gesagt hätte, ich hätte es nicht geglaubt! Dass wir überhabt gebaut haben ist eine kleine Sensation", erklärt Wucher. Ursprünglich gab es nämlich drei Optionen. Anfangs favorisierte man die Anmietung eines vorhandenen Objektes, zweite Möglichkeit war die Baufinanzierung über einen Investor und schließlich ein Neubau mit Eigenfinanzierung. So sehr man sich auch um ein Mietobjekt bemühte, die Kompromisse waren zu groß. Wucher erinnert sich: "Wir haben uns etliche Hallen vor Ort und auch im weiteren Umkreis, so z.B. in Kressbronn und Friedrichshafen, angeschaut. Aber nichts passte zu unseren Strukturen. Für unsere großen Maschinen brauchen wir schwere Fundamente, hohe Hallen,und eine Bekranung. Die Anpassmaßnahmen wären erheblich gewesen und immer verbunden mit Kompromissen. Kein Vermieter hätte uns die Kräne oder Fundamente gezahlt!"

Letztlich fand die ZEBO die richtigen Partner für die Eigenfinanzierung, die Bauplanung und die Ausführung der Baumaßnahmen. Auf Seiten der Bank stellte sich die Bodenseebank als idealer Partner heraus. Von Anfang an wurde für die Planung ein Layoutplaner eingebunden. Er entwarf das Grundkonzept, was dann mit der Firma Kuhn aus Bad Wurzach als Generalunternehmen umgesetzt wurde. Seit dem Jahre 1986 hat sich die Kuhn Bau primär auf die Projektentwicklung von Industrie- und Bürobauten spezialisiert und kann als Referenz über 900 realisierte Objekte aufweisen.

Der Umzug konnte Dank der Logistik der Umzugsfirma DIW aus Ravensburg und des Teamgeistes der ZEBO-Mitarbeiter planmäßig vollzogen werden. Rund 400 Tonnen Materieal wurden in der Zeit zwischen dem 15.12.2006 bis 15.01.2007 bewegt. DIe Identifikation mit dem Beruf und Motivation der ZEBO-Mitarbeiter hätte sich gerade in diesen Tagen sehr deutlich gezeigt, erklärte Wucher.

Die ZEBO-Halle weist klare und helle Strukturen auf. Vom zentralen Eingang kann nahezu die gesamte Halle eingesehen werden. Fundament, Bekranung und Maschinen sind optimal den Bedürfnissen angepasst. Die Kunden der ZEBO sind weiterhin in unmittelbarer Nähe, wie einst in Lindau auf dem Axima- Areal, die Anfahrt für LKW ist nun jedoch besser, die Anbindung an die Autobahn ebenfalls ideal. Das Gewerbegebiet in Schwatzen ist ein ideales Areal für die ZEBO in bezug auf die industrielle Lage, sowie die Infrastrukturkosten und bietet vor allem Erweiterungsmöglichkeiten für die Zukunft. Eine angelagerte Fläche von 2.500 m2 steht als Kaufoption zur Verfügung und garantiert somit eine Erweiterung des Bestandes von bislang 5.000 m2. Für die nächsten fünf bis zehn Jahre ist das Wachstum ohne Verlassen des Standortes gesichert.

Auch wenn ähnliche Rahmenbedingungen ebenfalls in Lindau gesucht wurden, die Auflagen wären zu hoch gewesen für ein so junges Unternehmen. "Die Stadt Lindau hat sich sehr bemüht diesen Betrieb in Lindau zu halten. Auf beiden Seiten wurde alles versucht. Aber es war einfach nicht realisierbar", so Reinhold Terwart, der Bernd Wucher als Berater zur Seite steht. Man macht sich als Branchenfremder ohnehin falsche Vorstellungen von den Notwendigkeiten. ZEBO braucht keinen Eyecatcher, wie z.B. ein Autohaus. "Wir gewinnen unsere Kunden über Referenzen in der Industrie, nicht durch Vorbeifahrt", ergänzt Wucher.

So ehrlich wie sich damals Lindau um ZEBO bemühte, so fair agierte 2004 der damalige Axima-Geschäftsführer Dr. Martin Niederkrüger gegenüber seinem ehemaligen Mitarbeiter Bernd Wucher. Gemeinsam wurde die Schließung vermieden und ein Konzept für einen Neuanfang erstellt. "Ich habe mit Axima immer einen fairen Mitspieler gehabt", betont Wucher. So konnten 16 Arbeitsplätze im Jahr 2004 erhalten werden. Diese Entscheidung sorgte letztlich für die Schaffung weiterer Arbeitplätze. Heute beschäftigt ZEBO 30 Mitarbeiter - aus eigenen Reihen - ohne Leiharbeitsfirmen.